5. Kreuzkapelle Olpe

Die Ursprünge der Kreuzkapelle gehen auf die Jahre 1520 - 1527 zurück. Damals ist die Kapelle zusammen mit einer neuen Kirche erbaut worden. Die Kapelle wurde an der Nordseite der neuen Kirche angebaut und diente der Aufbewahrung und Verehrung einer Reliquie vom Holz des Kreuzes Christi. Nach einer Legende soll ein Freiherr auf Haus Olpe die Reliquie im Jahre 1228 aus dem Heiligen Land mitgebracht haben. Aus Dankbarkeit für seine Errettung aus sarazenischer Gefangenschaft und für seine Heimkehr gelobte er den Bau einer Kapelle. Urkundlich wurde im Jahre 1383 in Olpe das Fest der Kreuzerhöhung begangen. Deshalb muss zur damaligen Zeit bereits eine Kreuzkapelle existiert haben.

Obwohl erst 1818 fast vollständig erneuert, musste die zu klein und baufällig gewordene Kirche im Jahr 1896 abgebrochen werden. Die mit ihr verbundene Kreuzkapelle sollte allerdings auf Anordnung der geistlichen und weltlichen Behörden als geschichtlich bedeutsamer und künstlerisch wertvoller Bau erhalten bleiben. 1901 wurde der Grundstein zu ihrer Erweiterung nach den Plänen des Kölner Baumeisters Eduard Endler gelegt. Auf der Südseite wurden Joch und Apsis angefügt. Gleichzeitig wurden Gewölbe und Fenster in romanisierenden Formen erneuert. In der Außenansicht ist die Baunaht deutlich zu erkennen. In den Folgejahren erfolgten Ausmahlung und Innenausstattung der Kapelle.

Besondere Bedeutung hat das romanische Portal aus der Zeit um 1130 - 40. Das Portal befand sich beim Abbruch der alten Kirche auf der Nordseite des Langhauses und wurde in dritter Verwendung an die Kreuzkapelle versetzt.

Im August 1925 wurde die Kreuzkapelle als Krieger-Gedächtniskapelle eingeweiht. Zuvor hatte die Kreuzkapelle eine entsprechende neue - heute noch vorhandene - Ausmalung durch den Kirchenmaler Emonts-Alt aus Aachen erhalten. Bei der Ausführung der Arbeit griff der Kirchenmaler auf alte romanische Motive zurück. Die Ausmalung enthält auch die Namen der 36 Gefallenen des ersten Weltkrieges.

Neben der Kreuzkapelle enthält der Friedhof ein weiteres unter Denkmalschutz stehendes kulturhistorisches Dokument aus dem 18. Jahrhundert. Es handelt sich um die sieben Stationskreuze der Fußfälle. Die Fußfälle wurden meistens für Schwerkranke gebetet. Zu diesem Zweck taten sich sieben Jungfrauen zusammen und zogen betend vom Haus des Kranken oder Verstorbenen zu den sieben Kreuzstationen bzw. Fußfällen. Die Fußfälle auf dem Olper Friedhof wurden im Jahre 1743 von „HERR JOHAN THEODOR BVCHEL BURGER UND RATSHERR DER FREIER REICHSSTATT CÖLLEN“ gestiftet. Sie stehen im Bereich der Weißbuchenhecke, die den Friedhof einsäumt.

Des Weiteren sind vom alten Friedhof einige Grabplatten aus dem 18. Jahrhundert enthalten. Sie sind im Bereich der Kreuzkapelle und der Leichenhalle aufgestellt worden. Eine Grabplatte an der Kreuzkapelle erinnert an „derer von Landsberg“, über Jahrhunderte Lehnsherren von Olpe.

 

Quelle:      

Büchel, Josef: 825 Jahre Olpe im Bergischen Land. Eine Dorfchronik, Lindlar 1996.
Opladen, Peter Prof. Dr., Das Dekanat Wipperfürth, Siegburg 1955.
Panofsky-Soergel, Gerda, Die Denkmäler des Rheinlandes, - Rheinisch-Bergischer Kreis 3 - , Düsseldorf 1974