2. Schlauch- und Steigeturm

Seit über 200 Jahren ist der Brandschutz in Olpe bereits urkundlich belegt. Noch bevor der heutige Feuerwehrturm erbaut wurde, waren bereits im Jahre 1814 eine Brandspritze, mehrere Feuerpatschen und eine angemessene Anzahl Brandeimer in der damaligen Bürgermeisterei in Olpe vorhanden um den grundlegenden Brandschutz sicherzustellen. Bis zu dem heute bekannten Turm sollte es aber noch über 100 Jahre dauern.

Im laufe der Jahre wurden weitere Bemühungen unternommen, die damalig vorhandenen Gerätschaften der bestehenden Pflichtfeuerwehr unterzustellen. Ein erster Versuch im Jahre 1849 scheiterte, da der geplante Bau eines Spritzenhauses in Forsten durch den Rat der Gemeinde Olpe ausgesetzt wurde. Erst im Jahr 1907 wurde dann über den Bau eines Spritzenraumes in Olpe beraten, welcher aber schlussendlich wegen der Höhe der Kosten nicht genehmigt wurde. Die Spritzen sollten billiger untergestellt werden.

Nach einigen Bränden in der Gemeinde Olpe wurde die bis heute bestehende freiwillige Feuerwehr am 26.01.1926 gegründet. Bereits einige Jahre später erging ein Aufruf an alle Einwohner von Olpe: „Leider muss unser schönes und gutes Material in einem völlig unzureichenden Schuppen der früheren Krautpresse von Haasbach untergebracht werden. Dieser Zustand muss ein Ende haben. Leider ist aber die Gemeinde nicht in der Lage, ein den Vorschriften entsprechendes Gerätehaus zu errichten, daher ergeht nun die bitte an alle Gemeindeeinwohner den Bau eines Gerätehauses zu unterstützen. Waldbesitzer wurden gebeten unentgeltlich Bauholz zu Verfügung zu stellen. Selbstverständlich werden außer Bauholz auch Bausteine in Gestalt von Geldspenden dankbar angenommen.“

Bei der darauffolgenden Sammlung kamen durch Olper Waldbesitzer 160 Stämme Holz zusammen, wodurch ein zügiger Bau des neuen Gerätehauses ermöglicht wurde.
Neben einem neuen Geräteraum wurde der heute bekannte Schlauchturm errichtet. In ihm konnten nun nach erfolgtem Einsatz die Schläuche zum Trocknen hochgezogen werden.

Auch konnten an seiner Außenfassade die zur damaligen Zeit üblichen Leiterübungen mittels Hakenleitern durchgeführt werden, wobei man über die Leiter von Fenster zu Fenster klettert und von dort die Leiter jedesmal neu ansetzt. Im Jahre 1987 musste der alte Geräteraum einem moderneren Anbau weichen. Der Schlauchturm blieb aber als ein Wahrzeichen von Olpe und einzigartig in der heutigen Gemeinde Kürten bestehen. Er steht heute unter Denkmalschutz.

 

 

Quelle: Büchel, Josef: 825 Jahre Olpe im Bergischen Land. Eine Dorfchronik, Lindlar 1996.
Archiv Löschgruppe Olpe